Der Wunsch vieler Gemeindemitglieder nach einer neuen Pfeifenorgel für die Pfarrkirche St. Vincentius in Dinslaken führte im Jahre 1990 zur Gründung eines Orgelförderkreises. Bis zur Erteilung des Auftrags zum Bau eines neuen Instruments an die Orgelbaufirma Romanus Seifert, Kevelaer, vergingen sechs Jahre mit Überlegungen und Planungen, und nicht zuletzt mit der Beschaffung des benötigten Geldes. Mittel aus Kirchensteueraufkommen oder aus Gemeindevermögen standen nicht zur Verfügung. So wurde das gesamte Projekt durch Spenden zahlreicher Pfarrangehöriger und von Freunden der Orgelmusik finanziert.
Die Orgel wurde im April 1999 fertig gestellt und eingeweiht.
Die begleitende Beratung des Orgelbaus übernahm der damalige Basilikaorganist Wolfgang Seifen aus Kevelaer. Von ihm stammen das Gesamtkonzept und die Disposition, die konsequent französisch-romantisch geprägt ist.
Die Orgel besitzt zwei Manuale und Pedal und umfasst 33 Register. Die Disposition bringt auf jedem Manual Grundstimmen in 8′ Lage, und zwar in allen typischen Labialbauformen: ein Prinzipal, eine offene Flöte, ein gedacktes Register und ein Streicher. Die 16′ Stimme betont die weiche, breite Grundanlage des Klangs. Die in beiden Manualen vertretenen Zungen bestimmen mit ihrer Brillanz den Gesamtklang entscheidend mit.
Das zweite Manual ist als Schwellwerk konzipiert.
Das Pedal weist einen starken Zungenchor auf, angeführt von einem Contre-Basson 32′.
Ein wichtiger Bestandteil der Orgel ist ihre Koppelanlage, die neben der üblichen Vorrichtung, die Manuale und das Pedal aneinander zu koppeln, im ersten Manual eine Octave grave (Suboktavkoppel) und im zweiten Manual neben der Octave grave noch eine Octave aigues (Superoktavkoppel) besitzt. Hierdurch wird ein weites Feld der Registriermöglichkeiten erschlossen.
Die mechanischen Spieltrakturen gewährleisten eine höchst sensible und artikulationsfördernde Spielart.
Zur Steuerung der Registertraktur besitzt die Anlage einen Setzer-Computer, der bis zu 800 individuelle Registrierungen ermöglicht.
Die Intonation der Orgel orientiert sich an den Klangeigenschaften der Instrumente Cavaillé-Coll’s. Selbstverständlich wurden alle Mensuren individuell auf den Kirchenraum von St. Vincentius abgestimmt. Somit ist diese Orgel ein Instrument, das unverkennbar die Handschrift der Orgelbaufirma Romanus Seifert trägt.
Überzeugen Sie sich von der Klangfülle und -schönheit der Seifert Orgel. Es spielt unser Organist Paul Beszynski: